„Darf ich Ihnen einige Zeit schenken“
, so erzählte eine ehrenamtliche Hospitzbegleiterin wie sie oft sterbende Menschen bei ihrer Begleitung anspricht.
Hospiz “Zeit schenken” das ist das passende Wort, das die Tätigkeit des Hospitzbegleiters umschreibt, einfach da sein, zu zuhören, Menschen in Ihrem Sterbeprozess begleiten , keinen Anspruch darauf zu haben etwas zu bewirken, nur „Sein“.

Das Sterben, der Tod ist für viele Menschen in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu Thema, obwohl es ein genauso wichtiger und gleichwertiger Teil in unseren Leben ist wie die Geburt, trotz alledem machen wir einen Unterschied.
Einen Unterschied in unserer Bewertung, die Geburt – Freude, neues Leben, der Tod das Sterben – Angst- Ungewissheit, Trauer, Abschied, Hilflosigkeit u.s.w.. Vor allem die Ungewissheit wann es geschieht, wie es geschieht, was geschieht dabei wirklich, was kommt danach, und dabei die gleichzeitige Errinerung an die Begrenztheit unseres Lebensweges, und viele viele Fragen dazu veranlassen uns dieses Thema von uns wegzuschieben, obwohl wir wissen das dies geschehen wird.
So sprechen wir im Alltag auch kaum darüber und wenn, dann zu Sterbefällen die sich in unserer Familie, Verwandten oder Bekanntenkreis ereignet haben und manchmal auch wenn es absehbar ist das jemand sterben wird, oder es gerade geschehen ist.
Trauer begleitet uns in diesen Phasen die unterschiedlich lange Dauern und uns gleichzeitig im Unterbewusstsein an unsere Vergänglichkeit errinnern, erleben wir dabei und versuchen Sie dann schnell zur Seite zu legen, oft mit den Worten „ das krieg ich schon hin“ „muß stark sein“ „das Leben muß weitergehen“.
Natürlich geht das Leben weiter, doch Trauer sollte auch gelebt werden und braucht seine Zeit und das nicht nur wenn jemand stirbt, sondern  in unserem Lebensalltag wo wir immer wieder uns von Menschen, materiellen Gütern, von Beruf, Karriere, von Kindern die Ihre eigenen Wege gehen, von Tieren u.v.m. trennen.

Wenn wir versuchen im täglichen Leben an diesen Ereignissen nicht einfach vorbeizugehen, sondern sie bewußter zu erleben wie all unsere Wünsche, wird es uns auch leichter fallen unserem „Sterben“ zu begegnen.

 

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